21.
Mär

positiv aufgebaute, familiäre Rangordnung im Hundetraining

In der Welt des Hundetrainings gibt es viele Theorien und Halbweisheiten über das Thema Rangordnung. Von Alphatier über Rudelführer bis hin zum Unterwerfen oder schlimmsten Falls sogar Brechen des Hundes.

Davon halten wir garnichts, denn Rangordnung hat im Bezug auf das Team Mensch-Hund überhaupt nichts mit Alpha-Getue oder Rudelführer-Ansätzen zu tun.

Mensch und Hund sind nunmal kein Rudel, das Team Mensch-Hund baut aber trotzdem auf den biologischen Regeln für den Hund auf. Wie bereits erwähnt - man muss nicht Alpha oder Rudelführer sein. Es reicht dem Hund zu zeigen, dass man einfach nur den höheren, entscheidungstragenden Rang hat - so wie das die Eltern-Tiere ihren jungen Hunden auch zeigen würden.

Sinn der Rangordnung

Etliche wissenschaftliche Studien belegen das Rangordnungsverhalten von gut sozialisierten bzw. frei lebenden Hunden oder Wölfen. Rangordnung im Bezug auf Hunde ist also keine Erfindung der Menschen. Klare Regeln und ein definierter Rang geben dem Hund Ruhe und Sicherheit. Ist die Rangordnung im Team Mensch-Hund verschoben, kommt der Hund oft in eine seiner Meinung nach ranghöhere Position, mit der er nicht selten überfordert ist.

Rangordnung ist in der Biologie des Hundes verankert. Ohne Rangordnung würde ein Rudel einfach in Anarchie versinken, es würde verhungern, denn eine Jagd würde nicht mehr funktionieren. Dementsprechend ist Rangordnung etwas, was der Hund auch im Team Mensch-Hund sucht. Findet er sie dort nicht, versucht er sie eben selber aufzubauen.

Sinn der Rangordnung ist es also, den Hund aus der Verantwortung zu nehmen, ihm zu zeigen: Herrli oder Frauli kümmern sich da drum, nicht du!

positiver Aufbau im Hundetraining

Man kann Rangordnung durch Rückenwerfen oder auf den Boden drücken aufbauen, durch Wurfketten, Würgeleinen oder Anschreien. Nichts davon hat Sinn und nichts davon wirkt wirklich nachhaltig. Und vor allem: Nichts davon hat eigentlich etwas mit Rangordnung zu tun!
Wird Rangordnung durch negatives Einwirken auf den Hund aufgebaut, entsteht folgendes Dilemma für den Hund: Hund möchte etwas, aber Hund tut es nicht, weil er gelernt hat, dass er sonst auf den Rücken geworfen wird: "aber.. Herrli...ich möchte das doch so sehr... aber ich hab zuviel Angst vor dir..."
Praktiziert man dies über längere Zeit, entsteht ein regelrechter Konflikt im Hund. Er wird unsicher, weil er zwar weiß, dass er das nicht darf, aber nicht weiß, was er stattdessen tun soll. Der Hund wird diese Rangordnung immer wieder austesten, weil er sich zwar kurzfristig zurücknimmt, aber langfristig die negative Erfahrung irgendwann verdrängt und wieder versucht, das Kommando zu übernehmen. Erfahrungsgemäß passiert dieses Austesten genau in solchen Situationen, in denen man das GARNICHT brauchen kann. Natürlich wirken sich solche Maßnahmen auch negativ auf die Bindung aus.

Man kann Rangordnung aber auch artgerecht, biologisch und positiv aufbauen. Im Fernsehn wird ja oft propagiert, dass es unter Hunden doch eher rauh zugeht. Das ist aber normalerweise nicht der Fall. Freilich gibts ab und an ein lauteres Geplänkel, aber Hunde kämpfen nur dann ernsthaft, wenn es um die Führung, bzw. die Übernahme eines Rudels geht. Rangordnung unter Hunden entsteht vielmehr spielerisch. Sie bildet sich über die Verwaltung der natürlichen Ressourcen eines Hundes. Futter und Freiraum.

Trainiert man seinen Hund also mit positiver Verstärkung darauf, sich im Bezug auf Futter und Freiraum aktiv zurückzunehmen, dann hat man einen Hund, der das gerne tut. Und tut der Hund das gerne, dann bildet sich eine Rangordnung, die wirklich nachhaltig ist und die eben nicht bei jeder Gelegenheit neu definiert werden muss.

Gibt es was schöneres als einen Hund zu haben, der ganz ohne Gewalt gelernt hat, dass du ranghöher bist? Der trotzdem seinen sozialen Platz kennt und genau deshalb ruhig und entspannt mit dir durchs Leben gehen kann?
Ja, natürlich gibt es was schöneres, aber nicht im Bezug auf Hunde! ;)

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